Visualisieren
Das Visualisieren ist eine Übung für die Vorstellungskraft, bei der Bilder aus der Phantasie oder aus der Erinnerung mit geschlossenen Augen „betrachtet“ werden. Auf diese Weise wird die Wahrnehmung geschärft und das Zusammenspiel von Auge und Sehzentrum verbessert.
So wird’s gemacht:
- In derselben Haltung wie beim Palmieren wird ein Bild vor das innere Auge geholt, am Anfang ein Gegenstand aus dem Zimmer.
- Gleiten Sie in der Vorstellung über jedes Detail. Gehen Sie in Gedanken durch den ganzen Raum und stellen Sie sich jeden Gegenstand mit allen Einzelheiten vor. Oft gelingt es nicht auf Anhieb.
- Versuchen Sie es immer wieder, indem Sie den realen Gegenstand zwischendurch anschauen und ihn sich danach erneut vor das „innere Auge“ führen.
- Lassen Sie als nächstes Ihre Phantasie etwas weiter schweifen und stellen Sie sich eine Landschaft oder einen blühenden Garten vor.
Für Kurzsichtige wird empfohlen, an eine Landschaft oder eine Bucht voller ferner Segelboote zu denken.
Weitsichtige sollen sich z.B.Grashalme vorstellen, die direkt vor den Augen wippen, wenn man auf einer Wiese liegt. - Beenden Sie die Übung nicht abrupt, sondern atmen Sie tief durch, bevor Sie die Augen wieder öffnen.
Mit Phantasiebildern können Sie gleich mehrere Bereiche Ihrer Wahrnehmung trainieren. So wird der Sinn für natürliche Farben geschärft, wenn Sie sich z.B. weiße Wolken am blauen Himmel oder ein Rapsfeld am Waldrand vor Augen führen.
Die Wahrnehmung von Bewegung wird durch die Vorstellung von Lichtreflexen auf einem rasch fließenden Bach oder einer Gruppe spielender Katzengeübt. Und das Gefühl für Formen bessert sich, wenn Sie mit Ihrem inneren Blick z.B. dem Stamm eines alten Baumes bis in die feinsten Äste seiner Krone folgen.